| V-Antrag: | Arbeitsprogramm 2019 | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Berenike Bick | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme | 
| Eingereicht: | 16.10.2018, 19:36 | 
V3-022: Arbeitsprogramm 2019
Antragstext
          
          Von Zeile 21 bis 22 einfügen:
den Ortsgruppe kommen. Ebenfalls werden wir die Arbeit im #noNPOG-Bündnis weiter voran treiben - bis das Gesetz zurückgenommen wird!
Die Klimakrise schreitet immer weiter voran: Zunehmende Stürme vor allem im letzten Jahr haben schwere Schäden in Niedersachsen angerichtet und den heißen Sommer dieses Jahr hat man auch hier gespürt. Der sinnlos von der Bundeswehr verschuldete Moorbrand in Meppen dieses Jahr hat so viel CO2 ausgestoßen wie ein Kohlekraftwerk in einem Jahr. Um die Klimaschutzziele ein zu halten, müssen wir jetzt aktiven Klimaschutz in Niedersachsen betreiben und nicht dabei zu sehen wie die Landesregierung von CDU und SPD schöne Sprüche klopft, aber nichts unternimmt!
Politische Lage 
Rechtsruck. Seit Jahren reden wir darüber, nun scheint sich dieser politisch zu 
vollziehen. Weniger indem die Gesellschaft und Menschen nach Rechts rücken, 
sondern eher, dass sich das politische System durch den autoritären Geist 
wandelt, der durch Deutschland, Europa und die Welt zieht.
Im nächsten Jahr steht mit der Europawahl eine der wohl wichtigsten Wahlen seit 
langem an. Neonazis und Neue Rechte wollen nicht mehr Europa verlassen, sie 
wollen es übernehmen. Dieser politische Rechtsruck darf sich nicht weiter 
vollziehen. Die Europawahl wird daher für uns die wichtigste politische Aufgabe 
im nächsten Jahr darstellen. Wir wollen für unsere Vision eines grenzenlosen, 
solidarischen und weltoffenen Europas streiten. Für uns wird daher der 
Europawahlkampf kein reiner Abwehrkampf gegen Rechts, sondern bietet uns eine 
zentrale Möglichkeit offensiv für eine bessere Welt einzustehen.
Den Kampf gegen den autoritären Wandel tragen wir aber auch hier in 
Niedersachsen weiter aus. Mit dem geplanten niedersächsischen Polizeigesetz 
(NPOG) droht uns eine enorme Grundrechtsbeschneidung. Es ist für uns ein großer 
Erfolg, dass das Gesetz bereits in Teilen entschärft und immer weiter verschoben 
wird. Das reicht uns aber nicht! Wir werden den Protest weiter auf die Straße 
bringen und Menschen über die drohenden Einschränkungen informieren. Dafür 
wollen wir mit Vorträgen, Diskussionen und Veranstaltungen in die Fläche und zu 
den Ortsgruppe kommen. Ebenfalls werden wir die Arbeit im #noNPOG-Bündnis weiter 
voran treiben - bis das Gesetz zurückgenommen wird!
Die Klimakrise schreitet immer weiter voran: Zunehmende Stürme vor allem im letzten Jahr haben schwere Schäden in Niedersachsen angerichtet und den heißen Sommer dieses Jahr hat man auch hier gespürt. Der sinnlos von der Bundeswehr verschuldete Moorbrand in Meppen dieses Jahr hat so viel CO2 ausgestoßen wie ein Kohlekraftwerk in einem Jahr. Um die Klimaschutzziele ein zu halten, müssen wir jetzt aktiven Klimaschutz in Niedersachsen betreiben und nicht dabei zu sehen wie die Landesregierung von CDU und SPD schöne Sprüche klopft, aber nichts unternimmt!
Bildungsarbeit
Wir wollen als Grüne Jugend Niedersachsen Bildungsarbeit nicht nur für unsere 
Mitglieder machen, sondern auch mit ihnen. Wir wollen, dass unsere Mitglieder an 
Bildungsangeboten, speziell unseren Seminaren teilhaben können. Die 
Bildungsangebote der Grünen Jugend Niedersachsen sollen uns und unsere 
Interessen vertreten, wozu es breite Beteiligung und vielseitige 
Einflussmöglichkeiten der Basis bei dessen Ausgestaltung braucht.
Dies ist und soll auch weiterhin dadurch möglich sein, dass man sich in einem 
Seminar-Prepteam einbringt, also einer Gruppe Menschen, die das Konzept und die 
Organisation des Seminars übernimmt. Hier kann sowohl an der organisatorischen, 
als auch an der thematischen Ausgestaltung der Seminare und anderen 
Bildungsangeboten mitgearbeitet werden.
Im vergangenen halben Jahr hatten wir zudem die Bestrebung, mehr 
Bildungsprojekte in Landesarbeitskreise (LAKs) auszulagern. Jedoch mussten wir 
feststellen, dass Arbeitskreise häufig wenig Kontinuität bieten und eher 
projektbezogen arbeiten. Wir möchten weiterhin, dass LAKs fester Bestandteil 
unserer Bildungsstrukturen sind, jedoch soll der Schwerpunkt weniger auf 
Kontinuität, sondern viel mehr auf einzelnen Projekten liegen. Dies wird unseren 
fluktuativen Mitgliedsstrukturen deutlich mehr gerecht und ist zudem 
barriereärmer.
Uns ist wichtig, unser Bildungsangebot möglichst inklusiv zu gestalten. Nach 
Möglichkeit sollen Tagungs- und Veranstaltungsorte barrierefrei sein, bei Bedarf 
Kinderbetreuung geboten werden und möglichst einsteiger*innenfreundlich sein. 
Auch sollen weiterhin Seminare den verschiedenen Bedürfnissen unser Basis 
entsprechen. Deshalb müssen sie über einen unterschiedlichen Zeitraum 
stattfinden, sodass nicht nur dreitägige Seminare oder eintägige Seminare 
stattfinden, sondern sich unterschiedliche Zeiträume abwechseln. Unser aktuelles 
Seminarpensum (2x LMV, 2x LMV-VB-Seminar, 2x Genderseminar, 1x Gedenkseminar + 
ggf. weitere Seminare, wie in diesem Jahr das Strukturseminar, Inklusionsseminar 
und Seminar zu sexualisierter Gewalt) stellen uns vor allem in Hinsicht auf 
personelle Ressourcen vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund müssen 
wir unsere Bildungsarbeit evaluieren und darauf achten, dass Seminare nicht nur 
von einzelnen Personen organisiert werden. Wir begrüßen und unterstützen es 
ausdrücklich, wenn verschiedenste Personen aus dem Landesverband Angebote 
initiieren und mitorganisieren.
In der Bildungsarbeit ist es uns wichtig, immer auch mit einer feministischen 
Perspektive auf die Dinge zu blicken. Es soll aufgezeigt werden, dass 
Genderungerechtigkeiten alle Lebensbereiche betreffen und im Hinblick auf FIT*-
Förderung sehen wir unsere Bildungsangebote immer auch als Möglichkeiten, 
Frauen, Inter und Trans*Personen zu empowern.
Inhaltiche Schwerpunkte
Umweltgerechtigkeit
Innerhalb der neuen Landesregierung beobachten wir, dass die Landesregierung 
unter CDU und SPD statt auf konsequenten Klimaschutz zu setzen, eine 
Symbolpolitik ohne ernsthafte Fortschritte fährt. Es ist deutlich wie nie, dass 
es ohne Grüne zu keiner Umweltgerechtgkeit kommt. Deshalb ist es für uns umso 
wichtiger, sich aktiv in progressive Bündnisse einzubringen. Wir wollen daher im 
nächsten Jahr den Protest gegen das geplante Kohlekraftwerk in Stade "Stade 
gegen Kohle" stärker unterstützen.
Ein weiteres Beispiel verantwortungsloser Politik sehen wir im Hambacher Wald, 
wo die Polizei derzeitig die Politk des RWE Konzerns zu Gunsten zukünftiger 
Generationen durchdrückt. Dagegen wollen wir uns auch weiterhin wehren und 
wollen in den Hambacher Wald mobilisieren und mithilfe unserer 
Öffentlichkeitsarbeit im Netz und auf der Straße darauf aufmerksam machen. Das 
Aktionsbündnis „Ende Gelände“ unterstützen wir hierfür aktiv mit der 
Veranstaltung von Mobilisierungs-Veranstaltungen in den Ortsgruppen und die 
Organisation und Vermittlung von An- und Abreisemöglichkeiten. Hierbei streben 
wir eine engere Zusammenarbeit mit umliegenden Landesverbänden an.
Antifaschismus
Chemnitz und Köthen sind Schlagwörter für den Rechtsruck in Deutschland und 
Nazis, die gröhlend durch die Stadt ziehen und Menschen jagen. Doch auch in 
Niedersachsen bleibt antifaschistische Arbeit von immenser Bedeutung, wie unser 
Protest gegen den sogenannten „Tag der Deutschen Zukunft“ in Goslar dieses Jahr 
gezeigt hat. Ob Angriffe auf autonome Jugendzentren, rechte Demos wie zuletzt 
den sogenannten Tag der Patrioten in Hannover oder antisemitisiche und 
antimuslimische AfD-Kampagnen unter dem Deckmantel des Tierschutzes. Wir müssen 
uns organisieren im Kampf gegen Nazis!
Weiterhin braucht es dafür eine gute Öffentlichkeitsarbeit, die früh 
Gegenkundgebungen organisiert und ankündigt. Die AfD und ihre Jugendorganisation 
‚Junge Alternative‘ sind dabei besondere Keimzellen rechten Gedankenguts. Um 
gegen sie zu wirken, unterstützt die Grüne Jugend Niedersachsen Widerstand gegen 
die Parteitage, Demos und Aktionen der AfD. Dabei werden wir uns weder von einer 
möglichen Auflösung der JA-Niedersachsen, noch von einer möglichen Überwachung 
durch den Verfassungschutz blenden lassen. Wir kämpfen dafür, Nazistrukturen zu 
enttarnen und zu zerschlagen!
Innenpolitik
Das von der Landesregierung eingebrachte und freiheitsfeindliche Polizeigesetz 
NPOG soll trotz wachsendem Protest und dem #NoNPOG Bündnis aus über 120 
bestehenden Organisation weiterhin durchgeboxt werden. Für uns ist klar, dass 
auch keine kleinteiligen Veränderungen des Gesetzes eine Zustimmung für uns 
möglich machen. Wir brauchen keinen Überwachungsstaat, sondern einen, der unsere 
Grund- und Freiheitsrechte wahrt. Deshalb werden wir auch weiterhin gegen das 
Gesetz mobilisieren, auf die Straße gehen und den Protest mitgestalten. Für uns 
gibt es keine andere Option als das Gesetz zurückzunehmen. Diese Positionen 
werden wir inhaltlich auch gegenüber der Partei vertreten und fordern.
GJN Strukturen
Finanzen
Durch die Wahlniederlage der Grünen Partei in Niedersachsen im letzten Jahr und 
die dadurch verringerten Einnahmen aus Mandatsträger*innen-Abgaben muss die 
Partei einige Einsparungen vornehmen, von denen auch wir als GJN betroffen sind. 
Diese Defizite konnten wir zwar mithilfe von einigen projektbezogenen 
Spendensammelaktionen (z.B. für den GJN-Chemnitz-Bus) einigermaßen ausgleichen, 
jedoch stellt uns das Thema immer wieder vor große Herausforderungen. Die 
Entscheidung, den Nachwuchs weniger zu fördern, beurteilen wir hinsichtlich der 
anstehenden Wahlkämpfe und der aktuellen politischen Entwicklung als fatal. Wir 
werden uns deshalb auch im kommenden Jahr dafür einsetzen, eine angemessene, 
deutlich höhere finanzielle Unterstützung durch den Grünen Landesverband zu 
erhalten.
Wie im letzten Arbeitsprogramm vorgenommen, haben wir eine Evaluation des 
Pat*innenprogramms der Grünen Jugend angestoßen. Leider dauert dieser Prozess 
immer noch an. Sollte sich keine Mehrheit für eine zeitnahe solidarische Reform 
dieses Programms finden, werden wir die Konzeptionierung eines eigenen 
Pat*innenprogramms ins Auge fassen.
Trotz aller finanziellen Probleme ist es uns wichtig, Ortsgruppen in ihrer 
Arbeit unterstützen zu können. Der bereits vorhandene Soli-Topf soll stärker 
beworben werden, damit nicht nur ‚große‘ Ortsgruppen die Möglichkeit der 
finanziellen Förderung in Anspruch nehmen. Auch soll der*die Schatzmeister*in 
als Ansprechperson für Ortsgruppen dienen, um gemeinsam weitere (Ko-
)Finanzierungsmöglichkeiten zu erläutern.
Verbandsentwicklung
In den letzten Monaten wurde ein Strukturprozess gestartet. Wir wollen uns 
weiter selbst hinterfragen und schauen, wie wir unsere Strukturen verbessern 
können. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Basis in den Prozess 
einzubinden. Wir wollen alle Mitglieder stärker an den Entscheidungen des 
Verbandes teilhaben lassen. Dazu gab es in den letzten Monaten das erste 
Strukturseminar, bei dem die Basis die Möglichkeit bekommen hat, mit 
Landesvorstandsmitgliedern offen über bestehende Probleme zu sprechen. Mit den 
gesammelten Ideen und Änderungsvorschlägen arbeiten wir parallel zum 
bundesweiten Perspektivenprozess an unseren Strukturen weiter. Dazu gibt es 
bereits erste Schritte in Richtung Neuerungen, wie die Überlegungen für eine 
übersichtlichere Antragsstruktur und die Verwendung einfacher Sprache. Unser 
Ziel ist es, dem Anspruch, ein offener, feministischer, inklusiver Verband zu 
sein, gerecht zu werden.
Ortsgruppenvernetzung
Wir sind uns bewusst, dass das Thema Ortsgruppenvernetzung in der Vergangenheit 
deutlich zu kurz gekommen ist. Im kommenden Jahr möchten wir vor allem kleinere 
Ortsgruppen in den Fokus nehmen und gemeinsam mit ihnen Ideen entwickeln zur 
besseren Vernetzung mit anderen Ortsgruppen und dem Landesvorstand. Wir 
ermutigen alle Ortsgruppen dazu, die Initiative zu ergreifen und den Kontakt zu 
anderen Ortsgruppen zu suchen. Bei der Planung von möglichen Vernetzungstreffen 
oder ähnlichem steht der Landesvorstand unterstützend zur Verfügung.
GJ nach Außen 
Bündnisarbeit
Das von der GJN initiierte NoNPOG-Bündnis gegen das geplante Niedersächsische 
Polizei- und Ordnungsbehördengesetz hat gezeigt: Die GJN kann treibende Kraft in 
der Bündnisarbeit sein. Egal ob linksradikale Gruppen, Gewerkschaften, 
Bürger*inneninitiativen oder auch Fangruppierungen - durch diese Bündnisarbeit 
konnten und können wir eine Vielzahl an Kontakten knüpfen, um auch in Zukunft 
unsere gemeinsamen Anliegen öffentlichkeitswirksam auf die Straße zu bringen. 
Durch unsere Rolle als parteinahe Jugendorganisation ist es uns gelungen, dank 
einer engen Zusammenarbeit mit der Grünen Landtagsfraktion die Debatte in den 
Landtag einzubringen.
Die Erfahrungen und Kontakte aus dieser Bündnisarbeit sehen wir als klare 
Chance. Es macht deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen 
Organisationen ist. Auch in Zukunft streben wir aktionistische Bündnisse an, in 
der die GJN genau diese Verbindungsfunktion zwischen den verschiedenen 
Organisationen haben kann.
Während diese Bündnisarbeit als positiv zu bewerten ist, sehen wir noch ein 
deutliches Potenzial in der besseren Zusammenarbeit mit anderen GJ-
Landesverbänden, sowohl in Hinblick auf thematische Bündnisse, als auch einen 
generellen Erfahrungsaustausch. Bestrebungen zur besseren Vernetzung begrüßen 
wir ausdrücklich und versuchen wir zu unterstützen.
Öffentlichkeitsarbeit
Um unsere Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern, soll in Zukunft Social Media 
Arbeit noch kontinuierlicher und professioneller stattfinden. Hier könnte vor 
allem auch eine verbesserte Bildungsarbeit für die Strukturen der GJN 
(Geschäftsstelle, Landesvorstand, Igel-Redax, LAKen, Ortsgruppen) bewähren. Es 
soll mindestens ein Methodenseminar zu diesem Schwerpunkt stattfinden. Außerdem 
möchten wir unsere Website deutlich überarbeiten, um diese nicht nur inklusiver 
zu gestalten, sondern dort auch mehr Hilfestellungen für Ortsgruppen und 
sonstige Infos zur Verfügung zu stellen
Von Zeile 21 bis 22 einfügen:
den Ortsgruppe kommen. Ebenfalls werden wir die Arbeit im #noNPOG-Bündnis weiter voran treiben - bis das Gesetz zurückgenommen wird!
Die Klimakrise schreitet immer weiter voran: Zunehmende Stürme vor allem im letzten Jahr haben schwere Schäden in Niedersachsen angerichtet und den heißen Sommer dieses Jahr hat man auch hier gespürt. Der sinnlos von der Bundeswehr verschuldete Moorbrand in Meppen dieses Jahr hat so viel CO2 ausgestoßen wie ein Kohlekraftwerk in einem Jahr. Um die Klimaschutzziele ein zu halten, müssen wir jetzt aktiven Klimaschutz in Niedersachsen betreiben und nicht dabei zu sehen wie die Landesregierung von CDU und SPD schöne Sprüche klopft, aber nichts unternimmt!
Politische Lage
Rechtsruck. Seit Jahren reden wir darüber, nun scheint sich dieser politisch zu 
vollziehen. Weniger indem die Gesellschaft und Menschen nach Rechts rücken, 
sondern eher, dass sich das politische System durch den autoritären Geist 
wandelt, der durch Deutschland, Europa und die Welt zieht.
Im nächsten Jahr steht mit der Europawahl eine der wohl wichtigsten Wahlen seit 
langem an. Neonazis und Neue Rechte wollen nicht mehr Europa verlassen, sie 
wollen es übernehmen. Dieser politische Rechtsruck darf sich nicht weiter 
vollziehen. Die Europawahl wird daher für uns die wichtigste politische Aufgabe 
im nächsten Jahr darstellen. Wir wollen für unsere Vision eines grenzenlosen, 
solidarischen und weltoffenen Europas streiten. Für uns wird daher der 
Europawahlkampf kein reiner Abwehrkampf gegen Rechts, sondern bietet uns eine 
zentrale Möglichkeit offensiv für eine bessere Welt einzustehen.
Den Kampf gegen den autoritären Wandel tragen wir aber auch hier in 
Niedersachsen weiter aus. Mit dem geplanten niedersächsischen Polizeigesetz 
(NPOG) droht uns eine enorme Grundrechtsbeschneidung. Es ist für uns ein großer 
Erfolg, dass das Gesetz bereits in Teilen entschärft und immer weiter verschoben 
wird. Das reicht uns aber nicht! Wir werden den Protest weiter auf die Straße 
bringen und Menschen über die drohenden Einschränkungen informieren. Dafür 
wollen wir mit Vorträgen, Diskussionen und Veranstaltungen in die Fläche und zu 
den Ortsgruppe kommen. Ebenfalls werden wir die Arbeit im #noNPOG-Bündnis weiter 
voran treiben - bis das Gesetz zurückgenommen wird!
Die Klimakrise schreitet immer weiter voran: Zunehmende Stürme vor allem im letzten Jahr haben schwere Schäden in Niedersachsen angerichtet und den heißen Sommer dieses Jahr hat man auch hier gespürt. Der sinnlos von der Bundeswehr verschuldete Moorbrand in Meppen dieses Jahr hat so viel CO2 ausgestoßen wie ein Kohlekraftwerk in einem Jahr. Um die Klimaschutzziele ein zu halten, müssen wir jetzt aktiven Klimaschutz in Niedersachsen betreiben und nicht dabei zu sehen wie die Landesregierung von CDU und SPD schöne Sprüche klopft, aber nichts unternimmt!
Bildungsarbeit
Wir wollen als Grüne Jugend Niedersachsen Bildungsarbeit nicht nur für unsere 
Mitglieder machen, sondern auch mit ihnen. Wir wollen, dass unsere Mitglieder an 
Bildungsangeboten, speziell unseren Seminaren teilhaben können. Die 
Bildungsangebote der Grünen Jugend Niedersachsen sollen uns und unsere 
Interessen vertreten, wozu es breite Beteiligung und vielseitige 
Einflussmöglichkeiten der Basis bei dessen Ausgestaltung braucht.
Dies ist und soll auch weiterhin dadurch möglich sein, dass man sich in einem 
Seminar-Prepteam einbringt, also einer Gruppe Menschen, die das Konzept und die 
Organisation des Seminars übernimmt. Hier kann sowohl an der organisatorischen, 
als auch an der thematischen Ausgestaltung der Seminare und anderen 
Bildungsangeboten mitgearbeitet werden.
Im vergangenen halben Jahr hatten wir zudem die Bestrebung, mehr 
Bildungsprojekte in Landesarbeitskreise (LAKs) auszulagern. Jedoch mussten wir 
feststellen, dass Arbeitskreise häufig wenig Kontinuität bieten und eher 
projektbezogen arbeiten. Wir möchten weiterhin, dass LAKs fester Bestandteil 
unserer Bildungsstrukturen sind, jedoch soll der Schwerpunkt weniger auf 
Kontinuität, sondern viel mehr auf einzelnen Projekten liegen. Dies wird unseren 
fluktuativen Mitgliedsstrukturen deutlich mehr gerecht und ist zudem 
barriereärmer.
Uns ist wichtig, unser Bildungsangebot möglichst inklusiv zu gestalten. Nach 
Möglichkeit sollen Tagungs- und Veranstaltungsorte barrierefrei sein, bei Bedarf 
Kinderbetreuung geboten werden und möglichst einsteiger*innenfreundlich sein. 
Auch sollen weiterhin Seminare den verschiedenen Bedürfnissen unser Basis 
entsprechen. Deshalb müssen sie über einen unterschiedlichen Zeitraum 
stattfinden, sodass nicht nur dreitägige Seminare oder eintägige Seminare 
stattfinden, sondern sich unterschiedliche Zeiträume abwechseln. Unser aktuelles 
Seminarpensum (2x LMV, 2x LMV-VB-Seminar, 2x Genderseminar, 1x Gedenkseminar + 
ggf. weitere Seminare, wie in diesem Jahr das Strukturseminar, Inklusionsseminar 
und Seminar zu sexualisierter Gewalt) stellen uns vor allem in Hinsicht auf 
personelle Ressourcen vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund müssen 
wir unsere Bildungsarbeit evaluieren und darauf achten, dass Seminare nicht nur 
von einzelnen Personen organisiert werden. Wir begrüßen und unterstützen es 
ausdrücklich, wenn verschiedenste Personen aus dem Landesverband Angebote 
initiieren und mitorganisieren.
In der Bildungsarbeit ist es uns wichtig, immer auch mit einer feministischen 
Perspektive auf die Dinge zu blicken. Es soll aufgezeigt werden, dass 
Genderungerechtigkeiten alle Lebensbereiche betreffen und im Hinblick auf FIT*-
Förderung sehen wir unsere Bildungsangebote immer auch als Möglichkeiten, 
Frauen, Inter und Trans*Personen zu empowern.
Inhaltiche Schwerpunkte
Umweltgerechtigkeit
Innerhalb der neuen Landesregierung beobachten wir, dass die Landesregierung 
unter CDU und SPD statt auf konsequenten Klimaschutz zu setzen, eine 
Symbolpolitik ohne ernsthafte Fortschritte fährt. Es ist deutlich wie nie, dass 
es ohne Grüne zu keiner Umweltgerechtgkeit kommt. Deshalb ist es für uns umso 
wichtiger, sich aktiv in progressive Bündnisse einzubringen. Wir wollen daher im 
nächsten Jahr den Protest gegen das geplante Kohlekraftwerk in Stade "Stade 
gegen Kohle" stärker unterstützen.
Ein weiteres Beispiel verantwortungsloser Politik sehen wir im Hambacher Wald, 
wo die Polizei derzeitig die Politk des RWE Konzerns zu Gunsten zukünftiger 
Generationen durchdrückt. Dagegen wollen wir uns auch weiterhin wehren und 
wollen in den Hambacher Wald mobilisieren und mithilfe unserer 
Öffentlichkeitsarbeit im Netz und auf der Straße darauf aufmerksam machen. Das 
Aktionsbündnis „Ende Gelände“ unterstützen wir hierfür aktiv mit der 
Veranstaltung von Mobilisierungs-Veranstaltungen in den Ortsgruppen und die 
Organisation und Vermittlung von An- und Abreisemöglichkeiten. Hierbei streben 
wir eine engere Zusammenarbeit mit umliegenden Landesverbänden an.
Antifaschismus
Chemnitz und Köthen sind Schlagwörter für den Rechtsruck in Deutschland und 
Nazis, die gröhlend durch die Stadt ziehen und Menschen jagen. Doch auch in 
Niedersachsen bleibt antifaschistische Arbeit von immenser Bedeutung, wie unser 
Protest gegen den sogenannten „Tag der Deutschen Zukunft“ in Goslar dieses Jahr 
gezeigt hat. Ob Angriffe auf autonome Jugendzentren, rechte Demos wie zuletzt 
den sogenannten Tag der Patrioten in Hannover oder antisemitisiche und 
antimuslimische AfD-Kampagnen unter dem Deckmantel des Tierschutzes. Wir müssen 
uns organisieren im Kampf gegen Nazis!
Weiterhin braucht es dafür eine gute Öffentlichkeitsarbeit, die früh 
Gegenkundgebungen organisiert und ankündigt. Die AfD und ihre Jugendorganisation 
‚Junge Alternative‘ sind dabei besondere Keimzellen rechten Gedankenguts. Um 
gegen sie zu wirken, unterstützt die Grüne Jugend Niedersachsen Widerstand gegen 
die Parteitage, Demos und Aktionen der AfD. Dabei werden wir uns weder von einer 
möglichen Auflösung der JA-Niedersachsen, noch von einer möglichen Überwachung 
durch den Verfassungschutz blenden lassen. Wir kämpfen dafür, Nazistrukturen zu 
enttarnen und zu zerschlagen!
Innenpolitik
Das von der Landesregierung eingebrachte und freiheitsfeindliche Polizeigesetz 
NPOG soll trotz wachsendem Protest und dem #NoNPOG Bündnis aus über 120 
bestehenden Organisation weiterhin durchgeboxt werden. Für uns ist klar, dass 
auch keine kleinteiligen Veränderungen des Gesetzes eine Zustimmung für uns 
möglich machen. Wir brauchen keinen Überwachungsstaat, sondern einen, der unsere 
Grund- und Freiheitsrechte wahrt. Deshalb werden wir auch weiterhin gegen das 
Gesetz mobilisieren, auf die Straße gehen und den Protest mitgestalten. Für uns 
gibt es keine andere Option als das Gesetz zurückzunehmen. Diese Positionen 
werden wir inhaltlich auch gegenüber der Partei vertreten und fordern.
GJN Strukturen
Finanzen
Durch die Wahlniederlage der Grünen Partei in Niedersachsen im letzten Jahr und 
die dadurch verringerten Einnahmen aus Mandatsträger*innen-Abgaben muss die 
Partei einige Einsparungen vornehmen, von denen auch wir als GJN betroffen sind. 
Diese Defizite konnten wir zwar mithilfe von einigen projektbezogenen 
Spendensammelaktionen (z.B. für den GJN-Chemnitz-Bus) einigermaßen ausgleichen, 
jedoch stellt uns das Thema immer wieder vor große Herausforderungen. Die 
Entscheidung, den Nachwuchs weniger zu fördern, beurteilen wir hinsichtlich der 
anstehenden Wahlkämpfe und der aktuellen politischen Entwicklung als fatal. Wir 
werden uns deshalb auch im kommenden Jahr dafür einsetzen, eine angemessene, 
deutlich höhere finanzielle Unterstützung durch den Grünen Landesverband zu 
erhalten.
Wie im letzten Arbeitsprogramm vorgenommen, haben wir eine Evaluation des 
Pat*innenprogramms der Grünen Jugend angestoßen. Leider dauert dieser Prozess 
immer noch an. Sollte sich keine Mehrheit für eine zeitnahe solidarische Reform 
dieses Programms finden, werden wir die Konzeptionierung eines eigenen 
Pat*innenprogramms ins Auge fassen.
Trotz aller finanziellen Probleme ist es uns wichtig, Ortsgruppen in ihrer 
Arbeit unterstützen zu können. Der bereits vorhandene Soli-Topf soll stärker 
beworben werden, damit nicht nur ‚große‘ Ortsgruppen die Möglichkeit der 
finanziellen Förderung in Anspruch nehmen. Auch soll der*die Schatzmeister*in 
als Ansprechperson für Ortsgruppen dienen, um gemeinsam weitere (Ko-
)Finanzierungsmöglichkeiten zu erläutern.
Verbandsentwicklung
In den letzten Monaten wurde ein Strukturprozess gestartet. Wir wollen uns 
weiter selbst hinterfragen und schauen, wie wir unsere Strukturen verbessern 
können. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Basis in den Prozess 
einzubinden. Wir wollen alle Mitglieder stärker an den Entscheidungen des 
Verbandes teilhaben lassen. Dazu gab es in den letzten Monaten das erste 
Strukturseminar, bei dem die Basis die Möglichkeit bekommen hat, mit 
Landesvorstandsmitgliedern offen über bestehende Probleme zu sprechen. Mit den 
gesammelten Ideen und Änderungsvorschlägen arbeiten wir parallel zum 
bundesweiten Perspektivenprozess an unseren Strukturen weiter. Dazu gibt es 
bereits erste Schritte in Richtung Neuerungen, wie die Überlegungen für eine 
übersichtlichere Antragsstruktur und die Verwendung einfacher Sprache. Unser 
Ziel ist es, dem Anspruch, ein offener, feministischer, inklusiver Verband zu 
sein, gerecht zu werden.
Ortsgruppenvernetzung
Wir sind uns bewusst, dass das Thema Ortsgruppenvernetzung in der Vergangenheit 
deutlich zu kurz gekommen ist. Im kommenden Jahr möchten wir vor allem kleinere 
Ortsgruppen in den Fokus nehmen und gemeinsam mit ihnen Ideen entwickeln zur 
besseren Vernetzung mit anderen Ortsgruppen und dem Landesvorstand. Wir 
ermutigen alle Ortsgruppen dazu, die Initiative zu ergreifen und den Kontakt zu 
anderen Ortsgruppen zu suchen. Bei der Planung von möglichen Vernetzungstreffen 
oder ähnlichem steht der Landesvorstand unterstützend zur Verfügung.
GJ nach Außen
Bündnisarbeit
Das von der GJN initiierte NoNPOG-Bündnis gegen das geplante Niedersächsische 
Polizei- und Ordnungsbehördengesetz hat gezeigt: Die GJN kann treibende Kraft in 
der Bündnisarbeit sein. Egal ob linksradikale Gruppen, Gewerkschaften, 
Bürger*inneninitiativen oder auch Fangruppierungen - durch diese Bündnisarbeit 
konnten und können wir eine Vielzahl an Kontakten knüpfen, um auch in Zukunft 
unsere gemeinsamen Anliegen öffentlichkeitswirksam auf die Straße zu bringen. 
Durch unsere Rolle als parteinahe Jugendorganisation ist es uns gelungen, dank 
einer engen Zusammenarbeit mit der Grünen Landtagsfraktion die Debatte in den 
Landtag einzubringen.
Die Erfahrungen und Kontakte aus dieser Bündnisarbeit sehen wir als klare 
Chance. Es macht deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen 
Organisationen ist. Auch in Zukunft streben wir aktionistische Bündnisse an, in 
der die GJN genau diese Verbindungsfunktion zwischen den verschiedenen 
Organisationen haben kann.
Während diese Bündnisarbeit als positiv zu bewerten ist, sehen wir noch ein 
deutliches Potenzial in der besseren Zusammenarbeit mit anderen GJ-
Landesverbänden, sowohl in Hinblick auf thematische Bündnisse, als auch einen 
generellen Erfahrungsaustausch. Bestrebungen zur besseren Vernetzung begrüßen 
wir ausdrücklich und versuchen wir zu unterstützen.
Öffentlichkeitsarbeit
Um unsere Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern, soll in Zukunft Social Media 
Arbeit noch kontinuierlicher und professioneller stattfinden. Hier könnte vor 
allem auch eine verbesserte Bildungsarbeit für die Strukturen der GJN 
(Geschäftsstelle, Landesvorstand, Igel-Redax, LAKen, Ortsgruppen) bewähren. Es 
soll mindestens ein Methodenseminar zu diesem Schwerpunkt stattfinden. Außerdem 
möchten wir unsere Website deutlich überarbeiten, um diese nicht nur inklusiver 
zu gestalten, sondern dort auch mehr Hilfestellungen für Ortsgruppen und 
sonstige Infos zur Verfügung zu stellen
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