Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 10/2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 9. V-Anträge |
Antragsteller*in: | Marc Fleischmann, Selina Schäfer |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.10.2018, 15:17 |
V4: Genderneutrale Erziehung
Antragstext
Mädchen und Junge oder doch lieber Kind?
Jungs sind laut, mögen blau und spielen mit Autos. Mädchen dagegen sind
schüchtern, tragen rosa Kleidchen und spielen mit Puppen. Aber wollen wir
wirklich bei diesem Weltbild bleiben? Wäre es nicht viel schöner, zu sagen, dass
Kinder mit dem spielen, was ihnen Spaß macht?
Es gibt verschiedene Konzepte, wie genderneutrale Erziehung umgesetzt werden
kann. Ein interessantes Beispiel ist die "Egalia"-Vorschule in Schweden, in der
das neutrale Pronomen "hen" verwendet wird und den Kindern bewusst weitere
Lebenskonzepte neben der traditionellen Familie vermittelt werden.
In unserer Gesellschaft sind immer noch viele Geschlechterklischees
vorherrschend. Wo könnte man diesem Schubladendenken besser entgegenwirken als
bereits im Kindesalter? Jedes Kind sollte alle Möglichkeiten haben. Daher muss
jedes Kind in öffentlichen Einrichtungen unabhängig seines Geschlechts gleich
behandelt werden. Außerdem sollte hierbei weiterhin verstärkt darauf geachtet
werden, den Kindern nicht nur das klassische Lebenskonzept der traditionellen
Familie zu vermitteln, sondern auch alternative Lebenskonzepte, wie
beispielsweise homosexuelle Partnerschaften vorzustellen. Es kann nicht sein,
dass einem Kind schon im Grundschulalter bestimmte Verhaltensweisen und
Vorurteile als obligatorisch vermittelt werden.
Selbstverständlich möchten wir uns damit nicht in das Privatleben einzelner
Familien einmischen, sondern lediglich Anregungen schaffen, damit das Kind sich
individuell so entwickeln kann, wie es möchte und nicht wie stereotypisierte
Geschlechterrollen es vorschreiben. Daher setzen wir zum einen auf
Weiterbildungsangebote für werdende und seiende Eltern, sodass sich diese über
die Möglichkeit der genderneutralen Erziehung informieren können. Zum anderen
sollten auch Eltern gefördert werden, die genderneutrale Erziehung bereits
praktizieren, besonders da sie trotz ihres Engagements, ihre Kinder
genderneutral zu erziehen, auf sehr viel Gegenwind und wenig Akzeptanz in der
Gesellschaft stoßen.
Es ist noch immer viel zu normal, dass Mädchen rosa Spielzeug bekommen und
Jungen blaues, ein Besuch in einem Spielzeugladen belegt dies. Dem soll
entgegengewirkt werden, sodass kein Kind durch die Zwänge der Gesellschaft in
seiner persönlichen Entwicklung beeinträchtigt wird. Wenn ein Junge gerne mit
Puppen spielt, sollte es genauso akzeptiert werden, wie wenn ein Mädchen gerne
Bagger auf dem Spielplatz fahren möchte. So können veraltete
Geschlechterklischees endlich nachhaltig überwunden werden.
Deswegen fordern wir eine genderneutrale Erziehung für Kinder in öffentlichen
Einrichtungen und mehr Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber
antistereotypischem Verhalten.
Begründung
Erfolgt mündlich.
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