B5: Anton Hensky

Liebe Freund*innen,

wenn ich in den letzten Wochen mit euch im Austausch befunden habe, wurde mir eines immer wieder klar: Die Stärke der GRÜNEN JUGEND liegt in unserer Basis. Gerade jetzt, wo wir einen erschreckenden Rechtsruck in der Gesellschaft erleben, demokratische Parteien rechtspopulistische Narrative übernehmen und sich die Klimakrise weiter zuspitzt, braucht es eine starke GRÜNE JUGEND mehr denn je. Als politischer Geschäftsführer möchte ich mit euch gemeinsam dafür kämpfen, dass wir als linker Jugendverband noch schlagkräftiger werden.

Meine eigene politische Geschichte begann 2015 mit den Nazi-Aufmärschen in Brandenburg. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl der Wut und Hilflosigkeit, als ich diese Menschen durch die Straßen ziehen sah. Als dann die Faschisten in den Bundestag einzogen, war für mich klar: Jetzt müssen wir uns organisieren. Mein Weg führte mich zunächst in die GJ Braunschweig, dann zu Fridays For Future. Dort lernte ich eine wichtige Lektion: Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn er sozial gerecht ist. Diese Erkenntnis brachte mich zurück zur GRÜNEN JUGEND, wo ich bis heute mein politisches Zuhause gefunden habe. Hier können wir linke Kämpfe führen und haben gleichzeitig die Ressourcen und Möglichkeiten, direkten Einfluss auf die niedersächsische Landesregierung zu nehmen.

Besonders am Herzen liegt mir der ländliche Raum. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, in einem 60-Seelen-Dorf aufzuwachsen und keine Möglichkeit zu haben, politisch aktiv zu werden. Das muss sich ändern. Ich möchte, dass wir Wege finden, wie jede Person auch ohne Ortsgruppe politisch partizipieren kann. Daneben müssen wir unsere Kreisverbände durch Vernetzung und Ressourcenaustausch stärken und neue Debattenräume schaffen, die einen dauerhaften Austausch zwischen Kreisverbänden und Landesvorstand ermöglichen.

Politische Bildung muss dabei das Fundament unserer Arbeit sein - aber anders als bisher. Lasst uns eine Bildungsarbeit entwickeln, die unsere unterschiedlichen Wissensstände berücksichtigt und direkt mit unserer politischen Praxis vor Ort verbunden ist. Wenn wir kritisches Denken fördern und uns mit gegensätzlichen Theorien auseinandersetzen, können wir daraus die Kraft schöpfen, die wir für unsere politischen Kämpfe brauchen.

Die Bundestagswahl 2025 wird eine besondere Herausforderung. Aber ich bin überzeugt: Wir können zeigen, dass eine andere Politik möglich ist! Mit klaren linken Positionen, einem Fokus auf die realen Bedürfnisse der Menschen und starken Bündnissen mit anderen linken Organisationen. Dafür brauchen wir eine wirksame Präsenz - sowohl in den sozialen Medien als auch vor Ort.

Die letzten Wochen haben uns aber auch schmerzlich gezeigt, dass unser Verband nicht frei von den Prägungen unserer patriarchalen Gesellschaft ist. Wir brauchen eine noch aktivere Förderung von FINTA* Personen und müssen endlich wirksame Lösungen finden, um soziale Barrieren für nicht-akademische Menschen abzubauen. Unsere antirassistischen Strategien müssen weiterentwickelt werden - denn wir wollen ein Jugendverband für alle sein.

Wir stehen vor einem Generationswechsel, und ich möchte euch mit dieser Kandidatur ein Angebot machen: Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Wissen und die Erfahrungen nicht verloren gehen. Ich bringe die Erfahrung aus sechs Wahlkämpfen mit und möchte diese nutzen, um unsere Geschäftsstelle neu aufzustellen und die anstehende Transformation zu gestalten.

Die kommenden Monate werden nicht einfach, aber sie bieten die Chance, unseren Verband neu aufzustellen und noch schlagkräftiger zu machen. Gemeinsam können wir eine GRÜNE JUGEND aufbauen, die noch mehr Menschen erreicht und aktiviert. Wir können klare linke Positionen in die Gesellschaft tragen und zu einem echten linken Machtaufbau beitragen. Lasst uns zusammen zeigen, dass eine sozial gerechte und klimagerechte Politik keine Utopie ist, sondern greifbare Realität werden kann.

Dafür bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme!

Solidarische Grüße

Anton