B7: Lukas Kluge

Ihr Lieben,

Als ich mich als Jugendlicher politisiert habe, habe ich schnell gemerkt, dass Vieles in unserer Gesellschaft wahnsinnig ungerecht ist: Das Vermögen der Eltern entscheidet allzu oft über die Zukunftsperspektive junger Menschen, die Schere zwischen vielen armen Menschen und (sehr) wenigen reichen Menschen wird immer größer und die Klimakatastrophe wird täglich schlimmer, ohne dass wir wirksam dagegen steuern.

Als 2019 die Demonstrationen von Fridays for Future starteten, fühlte sich das für mich wie ein Befreiungsschlag aus der politischen Ohnmacht an. Tausende junge Menschen, die genau wie ich nicht mehr hinnehmen wollten, dass fossile Konzerne die Erde zerstören und die Politik tatenlos zuschaut. Zusammen mit einigen Freund*innen habe ich dann auch eine FfF-Gruppe in meiner Heimatstadt Lehrte gegründet und erste Demos organisiert. Wir waren überzeugt, wir waren Viele und wir kamen nicht als Bittsteller*innen, sondern wir übten durch den Schulstreik Druck auf die Politik aus. Diese heiße Phase von Fridays for Future hat mir die Hoffnung gegeben, dass sich durch gezieltes Organizing vieler Menschen tatsächliche politische Veränderung erreichen lässt.

2021 kam ich zur Grünen Jugend in Hannover, von 2023 bis Anfang dieses Jahres war ich Sprecher der GJ Hannover und bin unglaublich dankbar für die Erfahrungen, die ich dort machen durfte. Hier habe ich gemerkt, wie man schon mit einem verhältnismäßig kleinen Kollektiv an Menschen konkret wirksam sein kann. Wer organisiert die Aktion gegen Asylrechtsverschärfungen, wenn wir es nicht tun? Gleichzeitig habe ich dort auch enorm viel darüber gelernt, wie die Krisen unserer Zeit zusammenhängen und wie wir diese lösen können.

Am meisten Sorgen bereitet mir gerade der politische und gesellschaftliche Rechtsruck. Wie sich dieser Rechtsruck äußert und was er konkret bedeutet, wurde mir am deutlichsten auf meiner Arbeitsstelle bewusst. Seit 2021 arbeite ich in der einen oder anderen Tätigkeit in der Gedenkstätte Ahlem, einer NS-Gedenkstätte in Hannover. Dort mache ich eigentlich Bildungsarbeit mit Schulklassen, die jedoch regelmäßig durch Angriffe auf die Gedenkstätte gestört wird. Diese Angriffe finden immer wieder statt und sie kommen stets von Rechtsextremisten. Wenn Aufklärung über den Holocaust nur noch mit Sicherheitsdienst am Eingang stattfinden kann, dann haben wir ein gewaltiges Problem.

Sich dem Rechtsruck entgegenzustellen ist aktuell vielleicht wichtiger als jemals zuvor. Und es ist eine noch größere Herausforderung, wenn Teile der Grünen sich inzwischen selbst am Rechtsruck beteiligen und Politik machen, gegen die wir vor einiger Zeit noch auf die Straße gegangen sind. Doch einfach nur immer wieder den Kampf gegen rechts zu beschwören reicht nicht aus. Wer keine positiven Zukunftsvisionen aufzeigt, der wird auch nicht mehr schaffen als den Status Quo zu verteidigen. Wir als Grüne Jugend haben noch Utopien und Träume. Das ist nichts Schlechtes, sondern etwas Notwendiges um echte politische Veränderungen zu erreichen.

Mein Name ist Lukas, ich bin 22 Jahre alt, studiere Politikwissenschaft in Hannover und kandidiere für den Beisitz im neuen Landesvorstand. Dort möchte ich meine ganze Erfahrung einbringen, die ich durch die zahlreichen Kampagnen, Bündnisse und Aktionen in den letzten Jahren sammeln konnte. Besonders am Herzen liegt mir ein erfolgreicher Neustart der Bildungsarbeit und eine bessere Vernetzung zwischen den Kreisverbänden. Ich habe richtig Bock, dass wir als Grüne Jugend weiterhin als klar linker Verband auftreten, der junge Menschen organisiert, bildet und aus der politischen Ohnmacht holt. Und ich habe richtig Bock, die Kampagne zur Bundestagswahl mit Euch gemeinsam zu rocken! Die Grüne Jugend ist für mich nicht nur meine politische Heimat. Sie ist aus meiner Sicht auch der beste Ort, um politisch aktiv zu sein.

Bei Fragen zu mir oder zu meiner Kandidatur könnt Ihr mir sehr gerne über Telegram oder Insta schreiben :)