B9: Martha Schreiber

Ihr Lieben,

Während die Krisen um uns herum immer größer werden und sich der Rechtsruck durch die breite Gesellschaft zieht, wird weiter Politik für Superreiche mit ihren Luxusyachten gemacht. Während jedes 5. Kind in Deutschland in Armut lebt, verhindern Christian Lindner und Co. in der Ampelregierung weiter eine echte Kindergrundsicherung. Während tausende Menschen auf ihrer Flucht (übers Mittelmeer) sterben, wird in Deutschland eine menschenfeindliche Asylrechtsverschärfung nach der nächsten beschlossen und ein im Kern rassistisches Sicherheitspaket von unser “Fortschrittskoalition” durchgewunken.

Wir haben keinen Bock mehr. Keinen Bock auf unsoziale Politik, keinen Bock auf menschenfeindliche Politik.

Immer noch gibt es in unserer Gesellschaft große Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten auf Grund von Geschlecht und Sexualität. Auch heute noch werden Frauen mehrheitlich für die Erziehung der Kinder und den Haushalt verantwortlich gemacht, noch immer gibt es kein grundsätzliches Recht auf eine Abtreibung und noch immer haben Frauen im Alter knapp 30% weniger Einkünfte als Männer. Während es 2023 zu mindestens 155 Femiziden in Deutschland kam, fehlen laut Istanbul-Konvention ca. 14.000 Plätze in Frauenhäusern. Das muss sich ändern, denn hier handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um Symptome einer strukturellen und systemischen Benachteiligung im Patriarchat. Und die Lösung dafür ist es auch nicht, einfach eine Frau mehr im DAX-Vorstand zu haben - die Lösung ist ein feministischer Klassenkampf für die 99%. Ich möchte daher im nächsten Jahr gerne einen Schwerpunkt meiner Arbeit genau darauf richten. Ich möchte mit euch allen am feministischen Kampftag auf die Straße gehen und Seite an Seite den Mackern dieser Welt die Stirn bieten. Und innerhalb unseres Verbandes gibt es noch einiges zu tun: Ich möchte mich dafür einsetzten Vernetzungsangebote für FLINTA*s auszubauen, etwa in Form eines Förderwochenendes. Außerdem möchte ich unsere feministische Bildungsarbeit weiter ausbauen, denn das Patriarchat können wir nur alle zusammen zum Einsturz bringen!

Eine gerechtere Gesellschaft können wir nur mit starken Kreisverbänden in ganz Niedersachsen - vor allem auch im ländlichen Raum erkämpfen. In meiner Arbeit als Sprecherin im Kreisverband Leer habe ich viele Erfahrungen mit den Problemen, die ländliche Regionen für uns als Teil der politischen Linke vor Ort haben, gemacht. Oft fehlt es an Mitgliedern: die nächste Uni ist 1h mit dem Auto entfernt und Schüler*innen ziehen nach dem Abitur meistens direkt weg. Aktionen und Kampagnen sind durch eingeschränkte Kapazitäten in ländlichen Regionen eine große Herausforderung und auch die Anbindung und Vernetzung mit anderen KVen und zum Landesverband gestaltet sich durch die marode, kaputtgesparte ÖPNV- und Bahnanbindeung oft sehr schwer. Daher möchte ich im nächsten Jahr einen Fokus auf unsere Strategie für den ländlichen Raum legen. Dafür möchte ich eine regelmäßige Vernetzung zwischen ländlichen KVen mit dem Landesvorstand einführen. Außerdem möchte ich als Landesvorstandsmitglied ländliche KVen direkt bei der Planung und Durchführung von Kampagnen und Aktionen unterstützen. Dafür wäre es unter anderem wichtig die kommende Bundestagswahlkampagne anzupassen und auch für kleinere KVen zugänglich und umsetzbar zu machen. Denn nur mit all unseren KVen können wir wirklich für ein besseres Morgen kämpfen.

Ich bin Martha, 16 Jahre alt, gehe in die 11. Klasse und bin seit 2022 Mitglied der Grünen Jugend. In den letzten zwei Jahren habe ich, auch in meiner Position als Sprecherin der GJ Leer und im Social Media Team in Niedersachsen, viel dazugelernt. Nun möchte ich die Chance nutzen, mein Wissen und meine Motivation als Beisitzerin im Landesvorstand einzubringen. Ich würde mich sehr über euer Vertrauen freuen.

Danke!