B1: Sean Heller

Lasst mich ehrlich mit euch sein: Die letzten Wochen waren für die meisten von uns eine echt harte Zeit. Während bei uns im Verband viel los war, hat die Ampel mit ihrem sogenannten Sicherheitspaket einen weiteren Schritt in die Abgründe einer menschenunwürdigen Migrationspolitik gemacht. Gerade deshalb müssen wir jetzt gemeinsam mehr denn je für internationale Solidarität, soziale Gerechtigkeit und konsequenten Klimaschutz kämpfen!

Ihr Lieben,

ich bin Sean, 21 Jahre alt, komme ursprünglich aus Gifhorn und studiere heute Englisch und Politikwissenschaft in Hannover.

Die meisten von Euch kennen mich vermutlich als Mitglied der GJ Hannover und das ist auch der Ort, an dem ich die letzten 12 Monate hauptsächlich aktiv war. Doch meine Zeit in der Grünen Jugend hat schon ein paar Jahre früher als Sprecher der GJ Gifhorn begonnen. Ich bin unglaublich dankbar unseren Verband aus zwei verschiedenen Perspektiven kennengelernt zu haben. Sowohl meine Zeit auf dem Land als auch in der Stadt haben mich unglaublich geprägt. Was wir in Hannover gemeinsam mit unserem Antrag zur Solidarischen Praxis in Gang gesetzt haben, wäre in Gifhorn kaum möglich gewesen. Andererseits haben wir durch die Bündnisarbeit auf dem Land viele Menschen erreichen können, die uns vorher noch ziemlich merkwürdig fanden.

Ich habe mich dazu entschieden als Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen zu kandidieren. Mir liegt so unglaublich viel an diesem Verband und ich möchte mein Bestes geben, gemeinsam mit Euch das kommende Jahr zu rocken!

Ich teile die Kritik an den Grünen und der Ampel, welche von ehemaligen Mitgliedern geäußert wurde. Doch meine Konsequenzen, welche ich aus der momentanen Entwicklung der Grünen ziehe, sind andere. Ich möchte weiterhin gemeinsam mit Euch eines der stärksten linken Korrektive unserer Zeit sein. Gerade jetzt, wo nicht nur die Grünen, sondern der komplette öffentliche Diskurs immer weiter nach rechts rücken, müssen wir noch härter denn je für jede einzelne Position kämpfen. Sowohl auf der Straße als auch in unserem Landesverband und bei den Grünen.

Solidarität statt Soziale Kälte - Kämpfen für ein besseres Morgen

Während Christian Lindner mit Unterstützung von Grünen und SPD eine Politik der Sozialen Kälte durchsetzt, sterben mit dem Einbruch des Winters täglich immer mehr Menschen auf unseren Straßen. Doch er setzt die Axt des Neoliberalismus nochmal an. Bürgergeldempfänger, BAföG-Abhängige und Migranten sollen den Gürtel enger schnallen, während auf Superyachten und in Privatjets die Korken knallen – Aber nicht mit uns. Schon viel zu lange haben Union und FDP mit Tritten nach unten versucht die Armen und Ärmsten gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen endlich einen starken Sozialstaat und echte Umverteilung.

Doch dafür braucht es konkrete Ideen, für die wir kämpfen können. Es ist Zeit für konsequente Vermögens- und Erbschaftssteuern, denn Reiche müssen endlich fair zur Kasse gebeten werden. Auch eine Erhöhung des Mindestlohns und eine branchenübergreifende 4-Tage-Woche müssen erkämpft werden, damit jeder von seiner Arbeit würdig leben kann. Unser Ziel muss ein echter Wohlfahrtsstaat sein, in dem ein kostenloser inklusiver Zugang von Kita bis Uni garantiert sind. Die Chance auf einem Bildungsabschluss, darf nicht abhängig sein von Herkunft, Geschlecht oder dem Geldbeutel der Familie. BAföG muss endlich elternunabhängig werden! Gleichzeitig bekämpfen wir damit den Hass, der hinter sozialer Ungleichheit lauert. Denn nur wenn wir die sozialen Ursachen für Faschismus nachhaltig bekämpfen, können wir die Faschisten zurück in ihre Löcher verbannen. Heißt also: Gegen rechts hilft also nur links. Zeit das wir auf der Straße und in den Parlamenten dafür kämpfen!

Mitgestalten statt nur verwalten – Ein Verband, der uns alle abholt

Zu einer inklusiven Verbandsarbeit gehören Kampagnen, mit denen wir alle gemeinsam für unsere Ziele kämpfen können. Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass zukünftige Kampagnen sowohl für ländliche Räume als auch unsere Städte umsetzbar sind. Es wird Zeit für starke Kampagnen in Stadt und auf dem Land!

Das neue Arbeitsprogramm 2025 wurde von vielen von uns gemeinsam erarbeitet und diskutiert, denn es bildet eine wichtige Grundlage für unsere Verbandsarbeit in den kommenden zwölf Monaten. Auch wenn der Wiederaufbau der Teams eine große Aufgabe wird, gemeinsam schaffen wir das!

Klimakrise wartet nicht – Widerstand gegen ONE-DYAS

Sommerurlaub auf Borkum funktioniert normalerweise anders. Dafür haben wir es aber mit unzähligen Verbündeten geschafft über 2000 Menschen zu mobilisieren – Gegen neues fossiles Erdgas. Auch wenn die durch die Klage der Deutschen Umwelthilfe die Pläne von ONE-DYAS für Gasbohrungen in der Nordsee fürs erste herausgezögert sind, bahnen sich neue Gefahren an. Während die Gerichtsverhandlungen noch im vollen Gange sind, arbeitet der niederländische Konzern schon an einem Utilarisierungsabkommen mit Deutschland, um sich Jahrzehntelange Bohrungsrechte zu sichern, egal ob Borkum dann schon im Meer verschwunden ist. Also? Hin da! Gemeinsam mit unseren niederländischen Counterparts müssen wir ein für alle Mal ONE-DYAS und der Fossil-Lobby das Handwerk legen. Die Klimakrise wartet nicht, rächen wir uns für Lützerath.

Während also in Spanien ganze Dörfer von Jahrhundertkatastrophen ausgelöscht und die USA von Hurricanes verwüstet wird, setzt die Ampel also einfach unsere Zukunft aufs Spiel. Argument? Versorgungsicherheit. Dabei würde das geförderte Gas vor Borkum gerade einmal 1% unseres Energieverbrauchs decken. Wer Sorgen über Sicherheit ausnutzt, um gegen Klimaschutz zu mobilisieren, tauscht eine Krise gegen die andere. Wenn wir Ängste um unsere Zukunft erst nehmen wollen, dürfen wir nicht zulassen, dass Klima und Sozialstaat gegeneinander ausgespielt werden! Wir müssen einstehen für einen Klimaschutz, der die Superreichen und Großkonzerne zur Kasse bittet und nicht die Verantwortung an die Unschuldigen abtritt.

Für ein Europa ohne Grenzen – Asyl ist Menschenrecht

Asyl ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht, das jedem Menschen zusteht – unabhängig von Herkunft oder Pass. Die Festung Europa, die auf Abgrenzung und Abschottung setzt, verwehrt Menschen in Not ein Leben in Sicherheit und Würde. Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen, treffen auf unmenschliche Grenzanlagen und werden in katastrophalen Zuständen festgehalten. Ein solidarisches Europa darf nicht auf Zäunen und Mauern basieren, sondern muss für alle Menschen offen sein, ob an den Außengrenzen, oder zwischen den Binnenstaaten.

Frontex, der Europäische Abschottungsapparat für die Grenz- und Küstenwache, spielt eine zentrale Rolle bei illegalen Pushbacks auf dem Mittelmeer. Dabei arbeiten sie immer wieder mit autokratischen Regimen zusammen und verletzen systematisch die Rechte Schutzsuchender. Frontex muss zerschlagen und die GEAS-Reformen bekämpft werden! Keine Grenzen für Menschen – das Recht auf Asyl ist unantastbar.

Ich bin überzeugt, dass wir als Grüne Jugend bei all diesen Themen einen Unterschied machen können. Wir haben die Kraft das Leben vieler Menschen zu verändern. Lasst uns deswegen gemeinsam Kämpfen, für all die Dinge, für die wir stehen - für eine gerechtere Welt für Alle!

Ich bin bereit, zusammen mit euch Verantwortung zu übernehmen und alles zu geben, was ich zu bieten habe. Ich weiß, dass es kein leichter Weg sein wird, aber gerade deswegen möchte ich ihn zusammen gehen.

Wenn ihr Fragen, Gedanken oder Kritik zu meiner Kandidatur habt, meldet euch gerne über Instagram, oder schreibt mir eine anonyme Nachricht per Tellonym.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir euer Vertrauen schenkt.

Mit solidarischen Grüßen,

Euer Sean