Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 2025-1 (Uelzen) |
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Tagesordnungspunkt: | #5.a.2 Beisitzer*in (offener Platz) |
Antragsteller*in: | Elias Johannes Gleditzsch (KV Göttingen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.04.2025, 15:53 |
B2: Elias Gleditzsch
Bewerbung
Ihr Lieben,
es sind politisch herausfordernde Zeiten: Die Klimakrise eskaliert weiter, rechte Kräfte werden immer dreister, und soziale Ungerechtigkeit nimmt zu. Während Extremwetterereignisse immer häufiger werden und weltweit Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren, erleben wir hierzulande eine politische Debatte, die oft nur noch um vermeintliche Sachzwänge und populistische Forderungen kreist. Statt sich ihnen entgegenzustellen, übernehmen die Parteien der sogenannten "Mitte" zunehmend rechte Narrative, bedienen diese, in der Hoffnung dadurch Wähler*innen zurückzugewinnen. Diese Diskursverschiebung nach rechts hat im Wahlkampf einen neuen Höhepunkt erreicht – und macht auch vor der Grünen Partei nicht halt. Gerade in der Schlussphase wurde aus meiner Sicht viel Glaubwürdigkeit verspielt: durch ein Anbiedern an Merz und die Union sowie durch entwickelte Punkte-Pläne ohne Mitnahme der Partei. Diese Strategie hat nicht nur die Kernwähler*innenschaft der GRÜNEN verunsichert, sondern auch den Glauben an progressive Veränderung und Standhaftigkeit weiter geschwächt.
Wir als Grüne Jugend haben dem etwas entgegengesetzt – mit eigenen Schwerpunkten im Wahlkampf, kreativen Formaten, Podiumsdiskussionen und viel Präsenz auf der Straße. Wir haben deutlich gemacht, dass es eine Stimme braucht, die konsequent für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Antifaschismus eintritt – unabhängig vom Kurs der Mutterpartei. Unser Einsatz war ein wichtiges Gegengewicht zu der Beliebigkeit, mit der einige politische Akteur*innen agiert haben. Doch all das konnte das verlorene Vertrauen nicht vollständig ausgleichen. So gingen Stimmen in alle Richtungen verloren. Und ich kann das nachvollziehen: Wer eine glaubwürdige antifaschistische Politik wollte, wer unter hohen Mieten oder schlechten Löhnen leidet oder wer einem verlogenen Aufstiegsversprechen nicht mehr glaubt, hat bei dieser Wahl häufig nicht mehr Grün gewählt. Auch diese Erkenntnis müssen wir als Grüne Jugend laut und deutlich benennen.
Nach der Wahl...
Das Ergebnis der Bundestagswahl – so erschreckend wie erwartbar – entfaltet nun seine Auswirkungen. Lösungen für die aktuellen Probleme? Kaum in Sicht – im Gegenteil:
Während das Vermögen der Superreichen weiter wächst, die Mieten in den Städten unbezahlbar werden und die Klimaziele in weite Ferne rücken, spart die Union unter Friedrich Merz lieber am Bürgergeld und senkt Unternehmenssteuern, anstatt soziale Ungleichheit wirksam zu bekämpfen. Baut neue Gaskraftwerke, statt den Kohleausstieg entschlossen voranzutreiben. Gibt Autobahnen Vorrang vor Investitionen in eine gerechte und zukunftsfähige ÖPNV-Infrastruktur.
Zugleich stehen hart erkämpfte Rechte unter Beschuss – Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, gesetzliche Feiertage, ja selbst der Achtstundentag werden infrage gestellt.
Ich wünsche mir, dass wir als Grüne Jugend auch in Zukunft an dem festhalten, was uns so stark macht: eine Organisation, die konsequent Haltung zeigt, eigene Themen setzt und nicht schweigt, wenn Menschen unter steigenden Lebenshaltungskosten, unbezahlbaren Mieten und wachsender sozialer Kälte leiden. Eine, die sich nicht wegduckt, wenn Rechte dreister auftreten – und die widerspricht, wenn ihre Narrative übernommen werden.
Denn wir nehmen nicht hin, dass Konzerne über unsere Zukunft entscheiden. Wir akzeptieren nicht, dass rechte Hetze lauter wird, dass Femizide als Einzeltaten abgetan werden, dass immer nur nach unten getreten wird, statt nach oben zu schauen. Und wir wissen: Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sind keine Gegensätze – sie gehören zusammen.
Gerade jetzt braucht es eine starke, laute Grüne Jugend – eine, die vor Ort präsent ist, Bündnisse schmiedet und politischen Druck aufbaut. Eine, die konsequent Haltung zeigt, eigene Themen setzt und nicht schweigt, wenn Menschen unter steigenden Lebenshaltungskosten, unbezahlbaren Mieten und wachsender sozialer Kälte leiden. Eine, die sich nicht wegduckt, wenn Rechte dreister auftreten – und die widerspricht, wenn ihre Narrative übernommen werden.
Eine solche Grüne Jugend lebt von starken Kreisverbänden. Die Grüne Jugend Niedersachsen hat in den vergangenen Monaten in Ihren Kreisverbänden gezeigt, dass sie nicht nur reagiert, sondern aktiv kämpft: bei Protesten gegen Fascho-Aufmärsche, in der lokalen Bündnisarbeit oder im Einsatz für bezahlbaren Wohnraum. Aus meiner Erfahrung als Sprecher der GJ Göttingen weiß ich, wie viel Power in den Kreisverbänden steckt. Diese Power können wir noch besser entfalten, wenn wir uns stärker vernetzen, Raum für Austausch schaffen und die KVen in ihrer Arbeit unterstützen. Wir müssen wieder stärker Skill-Sharing betreiben, vom best practice der anderen lernen und gemeinsam über unsere Herausforderungen sprechen.
Ich bin Elias, 22 Jahre alt, Medizinstudent in Göttingen und derzeit Sprecher der GJ Göttingen. Ich möchte den Verband weiterentwickeln und den LaVo in seinem Kurs unterstützen. Ich wünsche mir, dass wir wieder eine starke Bildungsarbeit auf die Beine stellen, dass alle, die sich engagieren wollen, die nötigen Ressourcen erhalten, dass der Verband noch vielfältiger wird und die Kreisverbände als zentrale Säule unserer Arbeit weiter gestärkt werden.
Wenn Ihr Fragen zu mir oder meiner Bewerbung habt, sprecht mich gerne direkt an oder schreibt mir bei Instagram (elias_gld2) :)
Über Mich:
- 22 Jahre alt
- Komme aus Lüneburg
- Wohne und studiere in Göttingen
- Humanmedizin
Politisches:
- seit 2020 Mitglied Grüne Jugend
- 2022 FÖJ in einem Verein für Umweltbildung
- 2022 - 2024 Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro Detlev Schulz-Hendel, MdL
- 2024 - Jetzt Sprecher GJ Göttingen