B3: Phime Hirte

Hey,

Rechtsruck bei den Grünen, unmenschliche Migrationspolitik, Debatten über eine Männerquote in Kreisverbänden und fortdauernde Diskriminierung.

Der Zustand der Grünen ist schlecht, statt progressive Positionen zu vertreten, wird an einem Weiter-so mit einem kleinen bisschen Klima gearbeitet.

Innerparteilich werden junge Menschen, BIPoC, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, nicht akademische Personen, Frauen, INTA* Personen und Menschen mit geringen finanziellen Mitteln noch immer nur wenig repräsentiert, ihre Interessen im Zweifel nur als Verhandlungsmasse verwendet, am Ende jedoch fallen gelassen.

Der Landesdiversitätsrat und der Bundesdiversitätsrat sollen die innerparteilichen Strukturen verbessern, Barrieren abbauen und marginalisierte Personen empowern.

In den letzten zwei Jahren ging es um den Aufbau erster Strukturen im Landesverband, den Soliteller und Awarenessraum bei LDKen und ein erstes Empowermentprogramm. Sobald jedoch ein Wahlkampf sich näherte, war es wichtiger niemanden der Altgrünen abzuschrecken mit Forderungen wie eine diversere Liste, als endlich Veränderungen zu bewirken.

Während 2021 noch von der diversesten Bundestagsfraktion jemals gesprochen werden konnte, ist davon heute nichts mehr übrig geblieben.

Gemeinsam mit Druck von der Grünen Jugend Niedersachsen und in den Orts- und Kreisverbänden, möchte ich dazu beitragen, dass zukünftig die Grünen ein Ort werden, wo sich auch marginalisierte Personen engagieren können, ohne immer wieder gegen massive Widerstände ankämpfen zu müssen.

Für mich bedeutet das, endlich auf Landes- und Bundesebene eine Antidiskriminierungsstelle einzurichten. Bisher besteht diese nur für sexualisierte Gewalt.

In den Kreis- und Ortsverbänden fehlt es häufig schon an grundlegender Bildung zu Marginalisierung. Während wir, wie hier beim Bildungskongress, regelmäßig den Raum für Workshops etc. haben, fehlt das bei den Grünen.

Sowohl die LDK als auch die Veranstaltungen der Kreisverbände und die Kommunikation der Grünen müssen barrierefrei werden.

Die Grünen müssen mit Blick auf die Kommunalwahlen und die nächste Landtagswahl in die Verantwortung genommen werden, ihre Strukturen und internen Vorgehensweisen so anzupassen, dass marginalisierte Personen nicht auch noch innerhalb der Partei marginalisiert werden.

Junge Menschen dürfen nicht mehr wegen vermeintlich fehlender Erfahrung ausgeschlossen werden. Menschen mit Behinderungen nicht z.B. wegen dem Bedarf an einfacher oder leichter Sprache. Warum nicht die Expertise der Menschen anerkennen, die sie mitbringen?

Ich bitte darum, gewählt zu werden, um weiterhin im Landesdiversitätsrat wirken zu können und eine Gegenpol zum Weiter-so der Grünen zu bilden

Phi

(dey/deren)