| Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 10/2018 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 9. V-Anträge | 
| Antragsteller*in: | Liam Harrold | 
| Status: | Eingereicht | 
| Eingereicht: | 23.09.2018, 17:19 | 
V1: Luftverkehr ökologisch gestalten - Steuern rauf, Alternativen stärken, Inlandsflüge abschaffen
Zusammenfassung
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert ein Verbot von Inlands- und bestimmten Kurzstreckenflügen sowie eine angemessene Besteuerung des Luftverkehrs, bspw. über die EInführung einer Kerosinsteuer. Außerdem begrüßt die GJN Alternativen zum Fliegen sowohl für den Fracht- also auch für den Passagiertransport, insbesodnere die Bahn aber auch andere ökologische Transportwege wie Frachtensegler. Dennoch erkennt die GJN die teilweise Notwendigkeit von Langstreckenflügen in einer globalisierten Welt an und fordert die Förderung alternativer Antriebstechnologien. Außerdem fordert die GJN eine Ausweitung des Nachtflugverbots bzw. am Flughafen Hannover dessen Einführung.
Antragstext
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert eine angemessene Besteuerung aller 
Verkehrsmittel. Während heutzutage zwar viel über hohe und vor allem steigende 
Benzinpreise geschimpft wird, ist die Mineralölsteuer im Grundsatz ein 
akzeptiertes Instrument der ökologischen Steuerung, selbst wenn sie nicht 
ausreicht, um wirksam die Verkehrswende voran zu treiben.
Der Luftverkehr dagegen wird stark subventioniert durch den Verzicht auf 
Kerosin- oder Ticketsteuern. Dieses Ungleichgewicht ist völlig unverständlich, 
denn gerade die starke Zunahme des Luftverkehrs in den vergangenen 20-30 Jahren 
hat nicht zu vernachlässigende klimschädigende Auswirkungen. Insbesondere 
unnötige Inlands- und Kurzstreckenflüge, für die die Bahn eine Alternative 
darstellen könnte, sind ein zunehmendes Problem. Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen 
fordert deshalb mittelfrisitg ein Verbot von Inlandsflügen und 
Kurzstreckenflügen in Kontinentaleuropa mit einer Flugstrecke von unter 1000 
Flugmeilen.
Der Luftverkehr entwickelt sich durch klimaschädliche Emissionen wie NOx 
(Stickoxide) und Kohlenstoffdioxid zu einem der größten Klimakiller. Doch nicht 
nur aus ökologischen Gesichtspunkten ist der Luftverkehr zu kritisieren, denn 
durch immer mehr Flugzeuge – sei es zum Transport von Waren in der 
globalisierten Wirtschaft oder der Personenverkehr – steigt auch der Fluglärm. 
Dieser ist für die Betroffenen in Flughafennähe oft gesundheitsschädigend, 
weswegen das Problem an der Wurzel gepackt werden muss. Die GRÜNE JUGEND 
Niedersachsen fordert deshalb eine Ausweitung des Nachtflugverbotes. 
Insbesondere am größten Flughafen Niedersachsens, dem Flughafen Hannover-
Langenhagen, tut dies Not, da dies der deutschlandweit einzige Flughafen ohne 
Nachtflugverbot ist.
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert daher die Einführung einer Kerosinsteuer. 
Die 2011 beschlossene ökologische Luftverkehrsabgabe, durch die innereuropäische 
Flüge je nach Länge mit bis zu 42 Euro mehr belastet werden war und ist ein 
richtiger Schritt. Es braucht jedoch mehr Mut und den ernsthaften Willen zur 
Ökologisierung des Verkehrswesens. Deshalb muss, wie bei allen anderen 
Verkehrsträgern üblich, auch der Treibstoff für Flugzeuge, das Kerosin, 
besteuert werden.
Als ersten Schritt schlägt die GRÜNE JUGEND Niedersachsen die Einführung einer 
Kerosinsteuer für inländische Flüge vor. Das Recht zur Einführung einer 
derartigen Steuer steht seit 2004 allen EU-Staaten zu, hierzu fehlte bisher nur 
der politische Wille im Bundestag.
Mittel- und langfristig fordert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen auch die 
Einführung einer Kerosinsteuer auf innereuropäische und internationale Flüge.
Die hierdurch generierten Mehreinnahmen sollen in die Förderung oder steuerliche 
Entlastung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel investiert werden.
Zusätzlich sollte das Verursacherprinzip auch in der Luftfahrt konsequent 
angewendet werden und mindestens Flughafennahe Umweltauswirkungen eingepreist 
werden. Diese Internalisierung externer Folgekosten der durch den Luftverkehr 
entstehenden Ummweltauswirkungen trägt gleichzeitig zum Abbau der 
Wettbewerbsverzerrung zwischen der Luftfahrt und der Bahn bei, eine Bahnfahrt 
wird somit, trotz oftmals längerer Dauer, attraktiver. Die tatsächliche 
Kostenabbildung im Ticketpreis wird ein Flugticket für unter 30 Euro von 
Hannover nach München (zum Vergleich: ein Bahnticket kostet oftmals über 80 
Euro) unmöglich machen.
Auch die Forschung alternativer Antriebstechnologien sollte stärker als bisher 
gefördert werden. Ob Treibstoff aus Algen, Elektro- oder Wasserstofftechnologie, 
die GRÜNE JUGEND Niedersachsen begrüßt die Ökologisierung mit modernen 
Technologien gerade bei unvermeidbaren Langstreckenflügen. Dennoch, wo es geht, 
sollte das Fliegen überflüssig oder unwirtschaftlich gemacht werden um 
alternative Transportwege wie die Bahn oder ökologischen Schiffsverkehr zu 
nutzen.
In diesem Zusammenhang begrüßt die GRÜNE JUGEND Niedersachsen Clean shipping-
Projekte wie die "Avontuur" von Timbercoast aus Elsfleth oder die "Tres Hombres" 
von Fairtransport au Den Helder (Niederlande).
Begründung
Ergibt sich aus dem Antragstext. Weiteres erfolgt mündlich.
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