B10: Elena Weller

Hi, ich bin Elena (sie/ihr) und ich kandidiere für den Beisitz im Landesvorstand.

Ich will Verantwortung übernehmen, weil ich glaube: Unsere Zeit braucht Mut, Zusammenhalt und Haltung.

Während der Rechtsruck immer alltäglicher wird, die Klimakrise weiter eskaliert und soziale Ungleichheit immer weiter wächst, wird Politik noch immer von Interessen einiger Wenigen geprägt, statt von den Bedürfnissen der Menschen, die jeden Tag mit steigenden Preisen, Mieten und Unsicherheiten kämpfen.

Während Menschen auf der Flucht nach Sicherheit sterben, überbieten sich rechte Parteien mit rassistischen und ausländer*innenfeindlichen Parolen. Statt über Schutz und Menschenrechte zu sprechen, wird über Abschottung und Abschiebung diskutiert – das dürfen wir nicht hinnehmen.

Ich habe dieses Jahr mein erstes juristisches Staatsexamen abgeschlossen und arbeite in einer Kanzlei für Migrationsrecht in Göttingen. In meiner Arbeit sehe ich täglich, wie viele Hürden das deutsche Asylsystem aufbaut: Leistungen werden gekürzt, Anträge verschleppt, Aussagen mit Misstrauen begegnet. Ich erlebe, wie Arroganz, Ignoranz und bürokratische Blockaden das Zusammenleben erschweren sowie über das Schicksal vieler Menschen entscheiden und wie viel Mut es braucht, sich dagegen zu wehren. Ich mache diese Arbeit aus Überzeugung. Ich will Menschen stärken, die von rechter Politik und Hetze immer wieder zu Feindbildern gemacht werden. Und mich dafür einsetzen, dass menschenrechtswidrige, rassistische und ausländer*innenfeindliche Politik in der Gesellschaft keinen Platz hat. Wir müssen laut sein, wenn es um die Kriminalisierung von Seenotrettung, die Kürzung von Asylbewerber*innenleistungen oder die Aushöhlung des Asylrechts geht.

Meine Familie hat selbst Fluchtgeschichte. Meine Oma floh aus Lettland. Meine Urgroßeltern flohen aus Polen nach Brasilien, weil sie als jüdische Personen nicht mehr sicher leben konnten.

Ich bin in Brasilien geboren, der Großteil meiner Familie lebt weiterhin dort.
Ich sehe, was soziale Ungleichheit und Rassismus mit einer Gesellschaft machen und mit den Menschen, denen Perspektiven verwehrt bleiben.
Diese Erfahrungen prägen meinen Blick auf Politik: Ungleichheit ist kein Zufall, sie ist das Ergebnis von politischen Entscheidungen. Deshalb kämpfe ich für soziale Gerechtigkeit.
Wir müssen mutig sein und klare Antworten geben. Wir müssen Reichtum endlich gerecht verteilen und Privilegierte stärker in die Verantwortung nehmen.

Ich möchte mich auf Landesebene dafür einsetzen, dass wir weiterhin laut, solidarisch, unbequem und progressiv bleiben!

In unserem Verband will ich den Austausch zwischen den Kreisverbänden stärken. Denn ich weiß, wie wichtig ein starker Kreisverband ist, aber auch, wie viel Kapazitäten und Unterstützung dafür nötig sind.
Ich bin überzeugt: Nur mit starken Kreisverbänden können wir junge Menschen erreichen. Sowie auch einen starken Wahlkampf vor Ort führen.

Als ich mich vor einem Jahr in Göttingen für den Vorstand aufgestellt habe, war die Lage schwierig: Der damalige Vorstand war geschlossen zurückgetreten und damit haben wir nicht nur engagierte Freund*innen, sondern auch Strukturen in unserem Kreisverband verloren. Gemeinsam haben wir sie wieder aufgebaut und genau dieses Wissen und diese Erfahrungen möchte ich jetzt auf Landesebene einbringen.

Außerdem möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir unsere Debattenkultur verbessern. Damit wir Räume haben, in denen wir auch bei kontroversen Themen respektvoll, inhaltlich und solidarisch diskutieren können – ohne Verhärtung und Lagerdenken. Nur so können wir als Verband wachsen und voneinander lernen.

Ich will dazu beitragen, dass die Grüne Jugend ein Ort des Widerstands und der Hoffnung bleibt: Ein Raum, in dem wir gemeinsam kämpfen, uns gegenseitig stärken und zusammen wachsen.

Lasst uns mutig sein, Haltung zeigen und für Zusammenhalt stehen.

Ich freue mich auf euch in Goslar.

Bis bald!