| Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 2025-2 (Goslar) |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | #14 Verschiedene Anträge |
| Antragsteller*in: | Landesvorstand Niedersachsen (dort beschlossen am: 01.11.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 04.11.2025, 21:25 |
V9: Der 08. März als Feiertag!
Antragstext
Der 08. März als Feiertag!
Der 8. März muss Feiertag werden – Feministischer Kampftag
statt Frauentagsblumen!
Die Geschichte macht es vor – Lasst uns daran anknüpfen!
Der 8. März ist kein Erfindung der Neuzeit, sondern hat eine über 100-jährige
Tradition des feministischen Widerstands. 1911 gingen erstmals Millionen
Menschen in Europa und den USA für das Frauenwahlrecht, bessere
Arbeitsbedingungen und gegen Diskriminierung auf die Straße. Clara Zetkin prägte
diesen Tag als internationalen Kampftag für Frauenrechte. Am 8. März 1917
streikten Textilarbeiterinnen in Petrograd gegen Hunger, Krieg und Ausbeutung –
und lösten damit die Februarrevolution aus. Seit 1921 wird der internationale
Frauentag weltweit am 8. März begangen. Was als Kampf für grundlegende Rechte
begann, ist heute aktueller denn je: Der Kampf gegen geschlechtsspezifische
Gewalt, für reproduktive Selbstbestimmung, gegen die Gender Pay Gap und für eine
intersektional-feministische Gesellschaft geht weiter. Der 8. März erinnert uns
daran, dass Rechte erkämpft werden müssen – und dass dieser Kampf noch lange
nicht vorbei ist.
Berlin und MV machen es vor – Niedersachsen zieht nach!
Seit 2019 ist der 8. März in Berlin gesetzlicher Feiertag. Mecklenburg
Vorpommern hat 2023 nachgelegt. Während Ost-Bundesländer den internationalen
feministischen Kampftag würdigen, hinkt Niedersachsen hinterher. Das ändern wir
jetzt! Denn der 8. März ist mehr als ein Tag für Blumen und Pralinen - er ist
ein Tag des Kampfes, der Solidarität und der feministischen Revolution.
Kein Gedöns – Feminismus ist systemrelevant!
Wer die Gesellschaft am Laufen hält, hat einen freien Tag verdient! FLINTA*s
leisten den Großteil der Care-Arbeit, halten in systemrelevanten Berufen den
Laden am Laufen und kämpfen täglich gegen patriarchale Strukturen. Ein Feiertag
am 8. März ist das Mindeste, was diese Gesellschaft zurückgeben kann.
Dieser Tag soll nicht zur Kommerzialisierung verkommen, sondern Raum schaffen
für:
Feministische Demonstrationen und Streiks
Politische Bildung zu Geschlechtergerechtigkeit
Sichtbarkeit für feministische Kämpfe weltweit
Vernetzung und Organisierung von FLINTA*s
Niedersachsen kann mehr!
Während in Niedersachsen teilweise Frauen und Kinder bei Schützenfesten
ausgeschlossen werden, ignorieren wir den Tag, der für die Hälfte der
Bevölkerung steht. Das widerspricht dem eigenen Bekenntnis der rot-grünen
Landesregierung zu einer feministischen und antidiskriminierenden Politik. Das
ist nicht nur symbolpolitisch peinlich – es ist ein Schlag ins Gesicht aller
FLINTA*s, die täglich für Gleichberechtigung kämpfen. Die SPD-Grüne
Landesregierung hat die Chance, ein feministisches Zeichen zu setzen. Berlin und
MV haben vorgemacht, dass es geht. Wird Niedersachsen das progressive Bundesland
sein, für das es sich hält, oder bleibt es bei leeren Versprechen?
Unsere Forderungen:
Der 8. März soll ab 2026 gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen werden!
Die Landesregierung soll umgehend den entsprechenden Gesetzentwurf
vorlegen.
Bildung statt Blumenkitsch!
Der Feiertag soll von Bildungsangeboten in Schulen, Unis und öffentlichen
Einrichtungen begleitet werden, die die Geschichte und Bedeutung
feministischer Kämpfe unter Berücksichtigung von Intersektionalität, anti-
rassistischer und queer-feministischer Perspektiven vermitteln.
Förderung feministischer Veranstaltungen!
Das Land soll einen dauerhaften, niedrigschwelligen und jährlich
aufgefüllten Fördertopf mit Schwerpunkt auf queer-feministischen,
migrantischen und ländlichen FLINTA*-Organisationen einrichten, um
materielle Barrieren bei der Organisierung von Veranstaltungen, Demos und
Bildungsarbeit am und um den 8. März abzubauen.
Kein Feiertagstausch!
Der 8. März soll zusätzlicher Feiertag werden – kein anderer Feiertag darf
dafür gestrichen werden.
Feminismus feiern heißt Freiheit erkämpfen!
Ein Feiertag allein macht noch keine feministische Politik. Aber er sendet ein
starkes Signal: Niedersachsen erkennt die Bedeutung feministischer Kämpfe an und
gibt ihnen den Raum, den sie verdienen.
Während Rechte und Konservative die Zeit zurückdrehen wollen, setzen wir ein
Zeichen für die Zukunft. Der 8. März als Feiertag ist nicht das Ende, sondern
der Anfang – für mehr Geschlechtergerechtigkeit, mehr feministische Politik und
mehr Widerstand gegen das Patriarchat!
Also Niedersachsen: Lasst uns Taten sehen und steht ein für mindestens 50% der
niedersächsischen Bevölkerung!

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