| Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung 2025-2 (Goslar) |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | #14 Verschiedene Anträge |
| Antragsteller*in: | Grüne Jugend KV Wolfenbüttel (dort beschlossen am: 03.11.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 03.11.2025, 20:10 |
V3: Keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad: Für eine sichere und transparente Atommüllpolitik in Niedersachsen
Zusammenfassung
Schacht Konrad bei Salzgitter soll als Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll dienen. Doch das Projekt gilt seit Jahren als unsicher und überholt. Der Standort weist geologische und wasserrechtliche Risiken auf, die eine sichere Lagerung über Jahrtausende unmöglich machen. Trotz massiver Kritik aus Wissenschaft, Bevölkerung und Zivilgesellschaft wird an der Inbetriebnahme festgehalten. In der Region formiert sich seit Jahrzehnten breiter Widerstand gegen das Endlager. Statt Schacht Konrad braucht es eine neue, transparente und wissenschaftlich basierte Standortsuche. Die Atommülllagerung darf nicht auf Kosten von Mensch, Umwelt und zukünftigen Generationen erfolgen.
Antragstext
Die Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend Niedersachsen möge
beschließen:
1. Die Grüne Jugend Niedersachsen lehnt die Inbetriebnahme des Endlagers Schacht
Konrad unter den aktuellen Voraussetzungen strikt ab.
2. Die Grüne Jugend Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, alle
rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um die Inbetriebnahme von Schacht Konrad zu
verhindern, solange nicht höchste Sicherheitsstandards nachweislich erfüllt
sind.
3. Die Grüne Jugend Niedersachsen fordert eine unabhängige Überprüfung der
Sicherheitsvorschriften und -standards für Schacht Konrad unter Berücksichtigung
aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.
4. Die Grüne Jugend Niedersachsen unterstützt das breite gesellschaftliche
Bündnis gegen Schacht Konrad und solidarisiert sich mit Klagen der
Umweltverbände.
5. Die Grüne Jugend Niedersachen fordert einen standortunabhängigen,
bundesweiten Auswahlprozess für die Suche eines geeigneten Endlagers.
Begründung
Die Endlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll in Schacht Konrad bei Salzgitter ist nach wie vor höchst umstritten. Obwohl das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) keine Hinweise auf Sicherheitsdefizite sieht, bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Eignung des Standorts. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass eine Inbetriebnahme von Schacht Konrad keineswegs der "Problemlöser" für den schwach- und mittelradioaktiven Atommüll ist, wie aus Informationen der AG Schacht Konrad vom Juni 2025 hervorgeht. Die Betreibergesellschaft BGE behauptet zwar, dass die Inbetriebnahme durch das Wasserrecht nicht gefährdet sei, aktuell darf allerdings kein Gebinde eingelagert werden, da keinerlei Wasserrechtliche Genehmigungen vorliegen. Es müssen alle Sicherheitsaspekte kritisch hinterfragt werden. Ein breites gesellschaftliches Bündnis, unterstützt Klagen gegen das Endlager. Diese breite Ablehnung zeigt, dass die Bedenken der Bevölkerung ernst genommen werden müssen. Die Grüne Jugend Niedersachsen muss es als ihre Verantwortung sehen, sich für eine sichere und nachhaltige Lösung der Atommüllproblematik einzusetzen. Die Sicherheit der Menschen und der Umwelt muss oberste Priorität haben. Eine Inbetriebnahme von Schacht Konrad darf nur erfolgen, wenn höchste Sicherheitsstandards nachweislich erfüllt sind und die Bevölkerung umfassend informiert wurde. Die Entscheidung über die Zukunft von Schacht Konrad hat weitreichende Konsequenzen für kommende Generationen. Daher ist es unerlässlich, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen und eine transparente, wissenschaftlich fundierte Debatte zu führen.

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